Spezifische Schwindeltherapie

Fragebogen Schwindelproblematik
Behandlung von Schwindel
Es gibt verschie­dene Ursachen für einen auftre­tenden Schwindel. In vielen Fällen können wir Sie mit Physio­thera­­pie erfolg­­reich unter­­stützen.
Symptome für Schwindel (Beispiele)
Vor Behand­­lungs­­beginn führen wir eine Anam­nese durch und behandeln nach vorlie­­gender Proble­­matik mit:
Zusätz­lich sind regel­mäßige Bewegung und täglich kurze mehrmalige Eigen­übungen wichtig für die Verbesserung der Schwindel­sympto­matik.
Lagerungsschwindel
Diese häufigste Art von Schwindel wird fachlich auch „(benigner) paro­xys­maler Lagerungs­schwindel“ genannt. Er wird durch den Arzt dia­gnosti­ziert. Ursache sind kleine abge­sprengte Gewebe­teilchen / Kalk­parti­kel­chen, die im Bogen­gang des Innen­ohres dort liegende Sinnes­zellen reizen. Dadurch kommt es zu „falschen“ Meldungen bezüglich der Orien­tie­rung im Raum. Bei Posi­tions­wechseln folgen anfalls­artige Dreh­schwindel, Übel­keit und Nystag­mus der Augen (schnelle Augen­bewegungen). Der Schwindel ebbt nach sehr kurzer Zeit wieder ab.
Wir behandeln den Lage­rungs­schwindel nach dem sogenannten „Epley-Manöver“ oder mit dem „Sémont-Manöver“. Dabei werden die Gewebe­teilchen mittels eines festgelegten Bewegungs­schemas an einen anderen Ort verlagert, an dem sie keine Fehl­meldungen der Sinnes­zellen mehr verur­sachen. Häufig werden nur 1 bis 4 Behand­lungen für eine deutliche Verbesserung benötigt.
Vestibuläre Reha
Die Ursache für den Schwindel könnten wider­sprüch­liche Informa­tionen sein: aus dem senso­motori­schen, vesti­bu­lären oder visu­ellen System, zur Weiter­verar­beitung im zentra­len Nerven­system. So kann bewegungs- und haltungs­abhängiger Schwindel entstehen.
Mit einem sehr gezielt dosierten Behand­lungs­aufbau trainieren wir die Opto­kine­tik. Die Augen sollen wieder unab­hängig vom Kopf bewegt werden können. Kopf­bewe­gungen sollen wieder zuge­lassen werden. Das Gleich­gewicht wird verbessert und Sie haben wieder mehr Eigen­vertrauen in Ihren Alltags­bewegungen.
Spezifisches Gleichgewichtstraining
Uns ist es wichtig, die Inte­gra­tion der Soma­to­senso­rik zu verbessern.
In der Behand­lung stimu­lieren wir die Mechano­rezep­toren über die Anregung der Füße. Zusätz­lich erar­beiten wir indi­vi­duell ange­passte Übungen mit Ausschalten des Visus zur Förderung der senso­moto­rischen Infor­mation an das zentrale Nerven­system. Das Gleich­gewicht, die Sinnes­organe und die Kraft und Ausdauer werden trainiert.
Abbau visueller Kompensationen
Betroffen sind Menschen, die über Schwindel oder Gleich­gewichts­probleme klagen, z.B. Tätig­keiten in der Küche, beim Einkauf in einem Super­markt oder beim Über­queren der Straße. Zu diesen Kompen­sa­tionen kommt es zunächst, um über­haupt den eigenen Alltag trotz Operation an den Beinen (Hüfte oder Knie) oder Schwindel zu bewältigen. Dauer­haft ist diese Kompen­sation ein Hindernis. In der Behand­lung erlernen Sie, das Gleich­gewicht ohne visu­elle Information zu halten. Auch hier arbeiten wir individuell mit Ihnen an Ihrer Grenze, das heißt, unsere Behand­lung setzt an der Körper­haltung an, bei der Ihre Probleme erstmalig auftreten.
Pacing
Die Kumu­lation des Schwindels in Alltag und Arbeit erkennen und vermeiden.
Allgemein ist Bewegung sehr wichtig, um Schwindel­symptome zu reduzieren, aber Pausen sind es ebenfalls. Sie erarbeiten mit uns ein Konzept, um öfter früh­zeitige und sinnvoll gestaltete Pausen einzu­bauen. Die Schwindel­sympto­matik und -inten­si­tät soll durch ein Pausen- oder Belastungs­manage­ment redu­ziert werden.
Begleitende HWS-Behandlung
Die Muskeln in der Hals­wirbel­säule (HWS) haben viermal mehr Rezep­toren als die übrige Skelett­musku­latur. So können wir mit der Behand­lung der HWS die Meldung der Rezep­toren von dort fördern und damit die Organisation des Gleich­gewichtes auch auf diesem unter­stützenden Weg verbessern.
Es könnte eine funktio­nelle segmen­tale Insta­bi­li­tät vorliegen. Hier werden die mono­segmen­talen Muskeln trai­niert, um z.B. beim Hin­legen und Aufsetzen Schwindel- und Übel­keits­symp­tome zu vermeiden. Häufig geht die Behand­lung mit der Mobili­sierung der Brust­wirbel­säule (BWS) einher. Auch die typischen Alltags­bewegungen werden opti­miert.
Es könnte auch eine musku­läre oder arti­ku­läre Unbe­weg­lich­keit der HWS vorliegen. Hier wäre das Ziel, die HWS optimal bewegen zu können.
Als Folge von Vermei­dungs­verhalten kann es zu einer Schutz­haltung des Kopfes kommen. Diese Schutz­haltung redu­ziert sich mit Hilfe der vesti­bulären Reha und Deto­ni­sierung der zu stark ange­spann­ten Muskeln des Halses.

Therapeut*innen

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